Schüttenhoff – Festspiele

Alle fünf bis sechs Jahre gestalten rund 400 Akteure zu Pfingsten die traditionellen Schüttenhoff-Festspiele mit Kanonen,Schiffen, Pferden und vielen Fußgruppen in der Wesergemeinde Bodenfelde. Die spezielle Bodenfelder Feier ist in ihrer Art einmalig und der größte Schüttenhoff Deutschlands.

Im Mittelpunkt des Festes stehen die historischen Spiele, bei denen acht verschiedene Einheiten als Fußvolk, mit Pferden, Wagen, Schiffen und Kanonen nach der Überlieferung eine symbolische Eroberung des Ortes nachspielen.
Beginn der Spielszenen ist am Pfingstsamstag und -sonntag jeweils um 13 Uhr mit der Paradeaufstellung aller Einheiten an der Weserschlagd, dem Ausgangspunkt der Handlungen. Kanonenschüsse nahe des Freibades bilden den Auftakt. Danach gibt es Husaren-Attacken, Barrikaden-Stürmen und Friedensverhandlungen mit Gefangenenaustausch” im gesamten Ortsgebiet.
Die Verteidiger “flüchten” schließlich auf Schiffe, und an der Weser gehen Häusernachbauten in Flammen auf.
Beim Hexentanz am Pfingstmontag ab 13.30 Uhr tanzen Frauen auf den Straßen und fangen Männer ein. Im Festzelt gibt es “humoristische Gerichtsverhandlungen”, dazu spielt das Heeresmusikkorps 2 aus Kassel, wie auch bei den Platzkonzerten.

Hintergrund: Schüttenhoff-Fest seit dem Jahr 1674

Das Fest entstand 1674 durch eine Genehmigung des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg, der den Bodenfeldern erlaubte, ein eigenes Schützenfest auszurichten – damit die jungen Leute nach dem furchtbaren 30-jährigen Krieg wieder das Schießen lernten und ihr Geld nicht mehr zum Schützenfest ins hessische Nachbardorf Lippoldsberg trugen. Aus dem einfachen Wettschießen entwickelten sich die Manöverspiele des Schüttenhoffs, deren Gewinner von vornherein feststehen. Früher hatten viele Orte derartige Spiele. In der Region gibt es neben der Bodenfelder Tradition eine ähnliche in Nörten-Hardenberg.